Sonntag, 15. März 2015

Unsere Grüne Insel (8) - Tullamore

Letztes Wochenende waren wir mal wieder außer Haus. Unser Plan war etwas weiter weg zu fahren und irgendwo zu übernachten. Unsere Wahl fiel auf Tullamore. Warum? Ich kann es eigentlich gar nicht so genau sagen. Das Hotel war jedenfalls fast genau so schnell gebucht.



Also sind wir Samstag Morgen hier losgefahren und haben eine unserer deutschen Sitten in Irland eingeführt: In München sind wir immer, wenn wir in den Urlaub gefahren/geflogen sind zu McDonald's zum Frühstücken gegangen. Das haben wir jetzt hier auch getestet und für wiederholungsbedürftig befunden.



Bevor wir nach Tullamore gefahren sind haben wir weiter westlich von dort gelegen die Lough Boora Parklands angesteuert. Jan erzählt mir gerade, einer seiner Kollegen hätte ihm erzählt, ganz Irland, mit Ausnahme von Dublin, sei ein einziges Moor. Auf die Lough Boora Parklands trifft das auf jeden Fall zu. Die Parklands zeichnen sich vor allem durch einen extremen Torfabbau aus, der deutlich sichtbare Spuren hinterlassen hat. Seit einigen Jahren gibt es nun das Parklands Projekt, dass sich mit der Rekultivierung dieser wunderschönen Landschaft auseinander setzt. Es gibt unzählige Rad- und Wanderwege, die jeweils unter speziellen Mottos stehen und sich komplett durch das 80.000 ha große Gelände ziehen. Einen großen Teil der Parklands macht auch der Skulpturenpark aus. Normalerweise bin ich für (moderne) Kunst ja sowas von überhaupt gar nicht zu haben. Und ich muss gestehen, auch die Schautafeln zu den einzelnen Kunstwerken waren mir fast ausschließlich zu abgehoben und surreal. Einige (wenige) Kunstwerke haben aber selbst mich fasziniert (und das will wirklich was heißen): die richtigen Winkel für Fotos mussten gefunden werden, Übersichts-Fotos und Nahaufnahmen. Meine Leidenschaft für Fotografieren und wandern konnten hier so richtig ausgelebt werden.



Danach sind wir nach Tullamore reingefahren und beim Betreten unseres Hotels habe ich einen kleinen Schock bekommen. Genau an diesem Wochenende war hier eine Konferenz der Irish Heart Foundation, überall riesige Plakate von Defibrillatoren... Und das, nachdem ich am Wochenende zuvor an einem ACLS-Kurs (Advanced Cardiovascular Life Support) teilnehmen musste. Meine Kollegin, mit der ich zusammen beim Kurs war, hat sich köstlich amüsiert.

In Tullamore haben wir uns dann nach dem "Afternoon-Tea" das Tullamore D.E.W. Visitor Centre angesehen. An dieser Stelle wurde der berühmte Whiskey produziert, bevor die Produktion in den Süden nach Midleton in der Nähe von Cork verlegt wurde. Seit kurzer Zeit findet nach 60 Jahren die Produktion nun wieder in Tullamore in der im letzten Jahr neu errichteten Destillerie statt. Die geführte Tour durch das Visitor Centre hat uns beiden ausgesprochen gut gefallen. Mit Hilfe von kurzen Video-Einspielungen hat uns die Tullamore D.E.W.-Mitarbeitern einen sehr guten Überblick über die Herstellung des Whiskeys und die Geschichte des Gebäudes mit der dazu gehörenden Persönlichkeit, Daniel E. Williams (darum auch der Name), gegeben. Die Lage am Grand Canal, der Tullamore mit dem Shannon im Westen und Dublin im Osten verbindet, hat eine wichtige strategische Rolle für die Lage der einstigen Brennerei gespielt.



Ansonsten hatte Tullamore für uns persönlich nicht mehr so richtig viel zu bieten. In einem netten Pub haben wir ein gutes Abendessen genossen und den Tag bei einem Bier ausklingen lassen. Für den nächsten Tag hatten wir uns noch viele Möglichkeiten überlegt, weil es in der Gegend sehr viele (Spuk-)Schlösser und Gärten gibt. Letztendlich kamen wir aber zu dem Schluss, dass es dafür noch zu früh ist und wir lieber noch ein paar Wochen warten, bis dann wirklich alles blüht. Stattdessen haben wir einen kurzen Abstecher zu IKEA gemacht und nun auch noch die letzten Möbel für unseren Balkon gekauft. Jetzt geht es gleich auf einen Farmers Market, auf dem wir hoffentlich leckeren frischen Kuchen bekommen, den wir dann auf unserem Balkon genießen können.

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